Informationen zur Geschichte der Ufos
Zum Facebookbeitrag Nr. 89 vom 14. Januar 2018
Der Gedanke, dass es außerirdische Intelligenzen geben könnte, ist keinsfalls neu.
„Die ältesten Berichte finden sich in mesopotamischen Mythen, Textstellen der Bibel, der jüdischen Kabbala oder Sanskrit-Schriften, wobei aber zwischen religiöser Dichtung und Geschichtsschreibung häufig kaum zu unterscheiden ist. Denn auch wenn hier von Außerirdischen die Rede ist, wird nicht klar, ob sie vielleicht mit Dämonen oder Engeln auf einer Stufe stehen und ob es sich bei dem ,Himmel, von dem sie herabgestiegen sind, wirklich um ein physikalisches Universum handelt.“
Christine Viehoff
Zu den "Außerirdischen" der Bibel gehört beispielsweise die Erscheinung, über die der Prophet Hesekiel im Alten Testament berichtete. Dieses Bibelzitat beschreibt, wie ein "Luftfahrzeug" mit Feuer und Donner landet. Josef F. Blumrich, einst einer der Chefkonstrukteure der NASA, hat darüber ausführlich spekuliert und das "Raumschiff" auf dem Zeichenbrett entworfen.
Der Theologiewissenschaftler Othmar Keel sagt dazu: "Gott kommt in einer Wolke-Feuer-Erscheinung, also vermutlich in einem Gewitter. Es wird eine Naturerscheinung am Himmel nach einem Gewitter beschrieben, wenn die Sonne wieder aus den Wolken bricht. Überall, wo es darum geht, vom geschichtsmächtig eingreifenden Gott Zeugnis abzulegen, kann von seinem Kommen in dieser Art die Rede sein. Die Beschreibung beginnt bei vier Wesen, die eine Platte tragen, über der sich ein Thron befindet, auf dem menschenähnlich der Gott Israels thront. Die Beschreibung des Gottes entspricht den häufigen bildnerischen Darstellungen, die Götter auf einem Tier stehend oder thronend zeigen. Auch die Beschreibung der vier Lebewesen, Mensch, Löwe, Stier und Adler ähneln altorientalischer Mischwesen."
Nachdem Nikolaus Kopernikus (1473 bis 1543) das geozentrische Weltbild ablehnte, wurde zunehmend darüber diskutiert, dass es möglicherweise im Kosmos eine Vielzahl ähnlicher Himmelskörper geben könnte. Mit der Verbesserung der optischen Instrumente hat sich sein System immer mehr bestätigt.
Johannes Kepler (1571 bis 1630) beschrieb die neuen Erkenntnisse in seinem Text "Traum von Levania", der erst 1634, sicherheitshalber vier Jahre nach seinem Tod, veröffentlicht wurde. Darin geht es um eine fiktive Reise zum Mond. Francis Godwin (1562 bis 1633) schrieb im Jahr 1610 das Buch „Ein Spanier im Mond". Es wurde ebenfalls erst 1638 nach seinem Tod veröffentlicht – Godwin war ein englischer Bischof.
Cyrano de Bergerac verfasste seine „Reise zu den Mondstaaten und Sonnenreichen" 1657. Darin stellte er fest, dass der Mond eine Welt ist wie diese hier und wir ihr wie ein Mond erscheinen.
Die zunehmende Verbesserung der Beobachtungsinstrumente ergab neue astronomische Erkenntnisse, die im Zusammenhang mit religiösen Vorstellungen zu Spekulationen über ferne Planeten und deren Bewohner führten. So enthält das Werk von Immanuel Kant (1724 bis 1804) „Allgemeine Naturgeschichte des Himmels" von 1755, eine Theorie der Planetenentstehung und eine Abhandlung über ihre möglichen Bewohner. Nach Kant ist die Existenz von Lebewesen auf anderen Planeten unseres Sonnensystems sehr wahrscheinlich.
Doch auch die Kirche machte sich die Außerirdischen zunutze. So erfand Carl Ignaz Geiger (1756 bis 1791) in seinem 1790 erschienenem Roman „Reise eines Erdbewohners" Marspriester, denen er christliche Lehrsätze in den Mund legte, um sie dann in einem Streitgespräch mit ihnen ungestraft widerlegen zu können.
Ab 1877 wird der Mars als „Heimat“ der Außerirdischen interessant. Der Astronom Giovanni Schiaparelli (1835 bis 1910) entdeckte auf dem Planeten regelmäßige Strukturen, die fälschlicherweise „Kanäle" genannt wurden.
Der Gedanke eines bereits stattgefundenen außerirdischen Besuchs ist ebenfalls nicht neu. Erste Hinweise finden sich in der Science-Fiction-Literatur um 1900. Charles Fort (1874 bis 1932) spekulierte 1919 in dem Werk „The Book of the Damned“, einer Sammlung unerklärlicher Phänomene, darüber, ob die Menschheit der „Besitz“ von Außerirdischen sei. In den 1920’er Jahren setzten sich die sowjetischen Raumfahrtpioniere Konstantin Ziolkowski (1857–1935) und Nikolai A. Rynin (1887–1942) mit der Idee von interplanetaren Kontakten in der Vergangenheit auseinander.
Nach dem 2. Weltkrieg nehmen Berichte über Außerirdische in den Schlagzeilen enorm zu. Der Pilot Kenneth Arnold erzählt im Juli 1947 von einem Geschwader von neun unbekannten Objekten. Seine Beobachtungen werden für eine Täuschung gehalten. Nur etwa einen Monat später kommt es zum sogenannten Roswell-Zwischenfall, bei dem angeblich ein UFO nahe Roswell/New Mexico abgestürzt sei und die Überreste samt Besatzung zu mehreren geheimen Luftwaffenstützpunkten gebracht wurden. Zu dieser Zeit werden viele nationale und internationale Vereinigungen zur Erforschung von UFOs gegründet. Filmberichte über dieses Ereignis laufen heute noch im Fernsehen und erfreuen sich hoher Einschaltquoten.
Ab 1950 veröffentlichten unter anderem der sowjetische Autor Matest M. Agrest (1915 bis 2005), der italienische Journalist Peter Kolosimo (1922 bis 1984), W. Raymond Drake (1913 bis 1989), der französisch-polnische Autor Jacques Bergier (1912 bis 1978) und sein Co-Autor Louis Pauwels (1920 bis 1997) sowie der französische Schriftsteller Robert Charroux (1909 bis 1978) zu diesen Themen. Es handelt sich bei den genannten um keine Wissenschaftspublizisten, sondern eher um Autoren, die das Feld der Außerirdischen für sich entdeckt hatten und dies vorwiegend belletristisch nutzten.
Inzwischen hat das, nennen wir es mal Recherchegebiet, den Namen „Prä-Astronautik“ bekommen. 1973 gründete in den USA der Rechtsanwalt Gene Philipps die Ancient Astronaut Society (AAS). Dokumentarfilme und Fernsehserien sowie viele Bücher befassen sich inzwischen mit dem Thema.
Ende der 1980’er Jahre kamen Begriffe wie Prä-Astronautik, Astro-Archäologie und Paläo-SETI auf. Der Begriff SETI steht für Search for Extra-Terrestrial Intelligence (Suche nach außerirdischer Intelligenz). Dabei handelt es sich um eine von der NASA ins Leben gerufene, ernsthaft arbeitende Projektgruppe, die unter anderem den Radiobereich des elektromagnetischen Spektrums nach möglichen Anzeichen und Signalen technischer Zivilisationen im All untersucht.
Die SETI-Forschung beruht auf der Annahme, dass außerirdische Kulturen im Weltall existieren und ähnliche Kommunikationssysteme und Nachrichtentechnologien nutzen, wie wir auf der Erde.
Bislang ist jedoch nicht bekannt, ob außerirdisches Leben überhaupt existiert, beziehungsweise, ob es andere technische Zivilisationen gibt, die zur Sendung und dem Empfang interstellarer Signale in der Lage sind.
Liebe Freunde, machen wir hier mal noch einen kleinen Abstecher zu den vorhandenen Reisemöglichkeiten unserer Zivilisation ins All. Richtig fit dazu wird ein Planet erst sein, wenn er sein Energieproblem gelöst hat und man sich nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlägt, um an das begehrte Erdöl zu kommen.
Wie es um das von der NASA derzeit forcierte Projekt "We go to the Mars" steht, kann man derzeit in der Serie "Mars" von Netflix anschauen. Da landet im Jahr 2033 das Raumschiff 70 Kilometer zu weit entfernt von der durch Roboter errichteten Station. Die Landung ist so unsanft, dass der Kapitän schwer verletzt wird und später stirbt. Um zur Station zu kommen wird ein Fahrzeug benutzt, das unterwegs noch kaputt geht, die Crew muss deshalb mit dem schwerverletzten Kapitän noch zehn Kilometer laufen und zieht einen aus dem Mittelalter zu stammenden Wagen mit dem Gepäck hinter sich her. Auf der Station gibt es Energieprobleme, da ein Sandsturm die Sonnenkollektoren abdeckt und ein Atomkraftwerk defekt ist. Schließlich, vielleicht sollte das nur der dramatische Höhepunkt der Staffel sein, öffnet der in tiefe Depression verfallene Biologe die Außentür der Station, die offenbar keine Schleuse besitzt, durch einfaches Betätigen eines Tastaturfeldes. Sieben Expeditionsmitglieder kommen ums Leben, die halbe Fläche der Station wird verwüstet. Das ist sicher nicht Technik für Weltallexpeditionen. Nehmen wir gütig nur an, dass es sich um Spannungspunkte der Filmemacher handelt. Doch auch der Film "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" hat gleich zu Beginn seinen Technischen Höhepunkt. Die Astronauten müssen überhastet zur Erde starten, weil ein Sandsturm die Raketen umzukippen droht. Bedi einem Niegungswinkel von 12 Grad muss man wegfliegen. Dabei bleibt ein verunglückter und tot geglaubter Kollege zurück. Vielleicht sollten die Filmleute mal in ältere Science-fiction-Filme schauen. Da umkreist das große sichere Raumschiff auf einer Umlaufbahn den Planeten und nur ein Zubringerschiff landet, genau so wie bei Apollo 11. Wir sollten noch ein bisschen auf der Erde üben, sorry, das konnten wir uns nicht verkneifen.
Natürlich ist es heute richtig und wichtig daran zu denken, dass es im unendlichen Weltall noch andere, von intelligenten Wesen bevölkerte Planeten geben wird. Mit unseren Möglichkeiten nach ihnen zu suchen, ist eine ernste Aufgabe. Schaut man sich dagegen aber die aktuellen Probleme der Menschheit im 21. Jahrhundert an, die immer noch heißen: Kriege, Flucht, Hunger und Umweltschutz, dann minimiert sich unserer Auffassung nach die Wichtigkeit der Suche nach den Außerirdischen immens.
Literatur:
Christine Viehoff, Zur Geschichte der Außerirdischen, http://www.uni-muenster.de/PeaCon/phantawi/seti/historyofaliens.htm, abgerufen am 6.1.17
Archiv für Zivilisationsforschung aus dem neuen Buch:
Fotos: Netflix; Tim Gernitz