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  • Gisa und Peter Hertel

Friedrich Hinkel wusste, wie Schwerlasten vor langer Zeit transportiert wurden


Vorträge und Diskussionen

Ich hatte das Glück im Jahr 1980 gemeinsam mit dem Berliner Architekten Friedrich Hinkel (1925 bis 2007) in Freiberg und Freital mehrere Veranstaltungen mit anschließenden Gesprächsrunden durchzuführen. Da Friedrich Hinkel mein Gast in Tharandt war, haben wir nächtelang und bei Spaziergängen im Forstgarten auch über Transporttechnologien in der alten Zeit diskutiert. Friedrich Hinkel hatte im Sudan über 200 Pyramiden von Meroe vor dem Untergang im Assuan-Staudamm gerettet und 1200 Kilometer weiter in einen Museumspark nach Karthum transportieren lassen. Bei seiner Arbeit im Sudan entdeckte er die bis heute einzige gefundene Architekturzeichnung einer Pyramide.

Wie lädt man eine tonnenschwere, im Sand liegende Statue auf einen LKW auf? Na ganz einfach. Unter der Figur wird in der Mitte ein LKW-breiter Gang gegraben, Auto fährt drunter, rechts und links wird der Sand unter der Statue weggeschippt und der LKW kann mit der Ladung rausfahren.

„Im Gebiet von Meroe sollten zwei Tonnen schwere Quader auf eine zwölf Meter hohe Mauer transportiert werden“, erzählte Hinkel. Er fragte wann denn der Kran käme, er wolle zuschauen. „Kran gibt es hier nicht, komm morgen vorbei, wir zeigen Dir das“, sagten die Sudanesen. Am nächsten Tag hatten die vier Leute eine Rampe bis zur Mauer gebaut. An weiteren Hilfsmitteln standen ihnen nur zwei große Brechstangen und zwei Seile zur Verfügung. Die Seile wurden rechts und links um die Quader befestigt und das obere Ende als Rutschbremse um zwei Säulen geschlungen. Mit den Brechstangen wuchteten zwei Helfer den Quader Zentimeter für Zentimeter die Rampe hoch. Die beiden anderen hatten die leichtere Aufgabe und sorgten nur dafür, dass das Seil immer schön straff um die Säulen geschlungen wurde. So bewegten sie am Tag zwei Quader nach oben. Hätten wir das auch hinbekommen? Ich glaube nicht.

Soviel nur zu den praktischen Möglichkeiten in der Vergangenheit ohne unsere heutige Technik.

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