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Geschichten aus sechs Jahrtausenden Umweltschutz

- erzählt von Peter Hertel -

 

Erschienen 2015 im Verlag BoD – Books on Demand, ISBN: 978-3-7392-7559-8

Preis: 19,90 € im Buchhandel und über Amazon als E-Book und Buch

 

Die menschliche Geschichte ist schon von jeher spannend und ihre Erforschung meist ein Abenteuer. Der Autor hat hier versucht, aus der Vielfalt der Geschichten zum Umweltschutz interessante aber auch humorvolle herauszusuchen. Sie zeigen allesamt den jahrtausendealten Kampf der Menschen um den Erhalt ihrer Umwelt. Ein Kampf der wenig Sieger und immer auch viele Verlierer hat. Er begann vor Tausenden von Jahren mit dem Schutz des Wassers, dem sich der Schutz der Wälder anschloss. Wasser- und Abwasserleitungen ver- und entsorgten schon in der Antike große Städte, die bereits nach bestimmten Grundsätzen gebaut wurden. Immer wieder standen den Bemühungen noch unbekannte Gesetzmäßigkeiten aber auch unfähige Herrscher und nicht immer fleißige Bürger entgegen. Gesetze wurden verfasst und nicht eingehalten, die Religion wurde oft von den Herrschern zu eigenem Vorteil genutzt.

Die Geschichten erzählen von genialen Köpfen in der Antike, Technikern, die mit ihrem Wissen auch heute noch gebraucht würden und drei Kulturen, die mit großer Wahrscheinlichkeit einer Vernachlässigung des Umweltschutzes zum Opfer fielen.

Ausgewählte Ereignisse

5000 vor Christus: Sumerer im Zweistromland.

Umfangreiches Bewässerungssystem, um die Regen- und Schmelzwässer Armeniens zu nutzen. Die Sumerer bauten große Dämme und leiteten in der Trockenzeit das angestaute Wasser über Kanäle und Bäche auf ihre Felder.

 

3000 vor Christus: Mesopotamien

Zu dieser Zeit waren im südlichen Mesopotamien vermutlich bereits 30.000 Quadratkilometer bewirtschaftet, eine Regulierung der Flüsse Euphrat und Tigris konnte nachgewiesen werden. Die Aufsicht über die Bewässerungsanlagen hatte die Priesterschaft.

 

2100 vor Christus: Ur Namu, sumerischer König, schieb auf einer Kalksteinstele am Euphrat:

„Ur-Namu hat die Arbeiten für die Kanäle ausführen lassen, aber er gibt den Göttern die Ehre, das segensspendende Geschenk des Wassers, dass dem Land Fruchtbarkeit bringt.“

 

18. Jahrhundert vor Christus: König Hammurapi I. von Babylon.

„Vernachlässigt nicht eure Wälder, sie sollen gut bewacht werden“

 

400 vor Christus: Bibel (Genesis 1 V 28 und 2 V 15):

„Seid fruchtbar und mehret euch, und füllet die Erde und machet sie euch untertan... Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn pflegte und schützte.“

 

1. Jahrhundert vor Christus: Architekt Vitruv zum Städtebau:

„Zunächst handelt es sich um die Wahl eines sehr gesunden Ortes...“.

Römische Toiletten waren vor allem kommunikativ, es gab keine Trennwände. Als Ersatz für das noch nicht erfundene Toilettenpapier dient eine Wasserrinne davor und immer die linke Hand.

 

Um 100 unserer Zeitrechnung: Rom

14 Versorgungsleitungen mit zahlreichen Aquädukten führen Wasser nach Rom. Damit wurde Rom zur wasserreichsten Stadt der Antike. Beamte zur Straßenreinigung in Rom hießen: viri in urbe purgandis. Die Reinigung bestand meist nur in einem Wegspülen des Dreckes in die Abzugskanäle.

 

Um 80 vor Christus: römischer Gelehrte Marcus Terentius Varro:

„Krankheiten kommen durch Tiere, die so klein sind, dass die Augen sie nicht sehen können, und die durch die Luft in den Körper gelangen, durch Mund und Nase und schwere Krankheiten verursachen.“

 

960 unserer Zeitrechnung: Kalifen von Córdoba Abd ar-Rahman III.

Gründung des ersten Wassergerichtes in Valencia.

 

10. Jahrhundert: Volk der Maya in Mittelamerika.

Durch immer größere Rodungen wurde das Gleichgewicht der Natur zerstört und die Mayas „verdursteten im Regenwald“.

 

1131 in Paris:

Auf der Straße freilaufende Schweine führten zum Tod des fünfzehnjährigen Sohnes von Ludwig dem Dicken, als sein Pferd mit ihnen kollidierte.

 

1184 in Paris: König Philipp II. von Frankreich wurde durch den von der Straße in das Schloss strömenden bestialischen Gestank am Fenster ohnmächtig.

 

Um 1350: Deutschland

Während es im Rom des Kaiserreiches 457 öffentliche Bäder gab, hatte Frankfurt/Main im 14. Jahrhundert 15 Bäder, Würzburg 8 und Wien ganze 29 Badeanstalten.

 

1370: München, Lyrik soll helfen:

„Kot und Unflat vor den Türen ist binnen drei Tagen wegzuführen. So wie auch mit dem Schweinehalten, soll es geschehen so wie vor altem. Damit niemand keinen Unflat, vor seiner Türe oder auf der Gasse hat. Unsauberes aus den Häusern gießen, wird man auch mit Strafe büßen.“

Einst war es gang und gäbe, den Nachttopf am Morgen aus dem Fenster auf die Straße zu entleeren.

 

14. Jahrhundert: Frankfurt am Main.

Um vor Messebeginn den gröbsten Schmutz zu tarnen, wurden die Straßen immer wieder mit frischem Stroh abgedeckt. Das sollte vor allem den Gestank verringern, hatte aber zur Folge, dass bald nichts mehr fahren konnte.

 

Ende 14. Jahrhundert: Chemnitz.

Besucher der Rats-Weinstuben in Chemnitz bestellten sich vor dem Nachhausegehen einen Laternenträger. Dessen Aufgabe war es, den Gast sicher durch den Unrat der Stadt zu geleiten.

 

1390: London.

Erste Bedürfnisanstalt nach der Antike in Europa.

 

15. Jahrhundert: Nürnberg.

100 städtische Ziehbrunnen stehen zur Versorgung einer geringen Einwohnerzahl zur Verfügung.

 

15. Jahrhundert: Kambodscha

Das Ende der einmaligen Khmerkultur brachte die Vernachlässigung der jahrhundertelang bewährten Prinzipien der Umgestaltung der Natur, vor allem der ausgeklügelten Wasserführung.

Oft halten heute nur noch die Riesenwurzeln der Würgefeige die Khmertempel zusammen.

 

1641: Berlin.

Das Anlegen von Schweineställen, aber nur zur Straßenseite hin, wird in Berlin verboten.

 

Um 1800: Heinrich von Cotta in Tharandt

„Der Wald stellt keinen unerschöpflichen Vorrat an Holz dar, der allein nachwächst“.

 

18. Jahrhundert: Osterinsel

Möglicherweise war es auch auf der Osterinsel der Krieg, mit dem sich die Menschen ihre Lebensbasis selbst vernichteten. Die weißen Seefahrer trugen ab 1722 keineswegs zum Frieden auf der Insel bei.

Die Moais auf der Osterinsel entstanden zum Höhepunkt der Kultur und waren möglicherweise ein Grund ihres Unterganges.

 

21. Jahrhundert: zur „Klimakatastrophe“.

Die nächsten 50 bis 150 Jahre ist keine drastische  Klimaveränderung zu erwarten.

Große Klimaschwankungen hat es immer gegeben und Eiszeiten wurden durch Warmzeiten abgelöst. Die heute von vielen prognostizierte Klimakatastrophe ist wohl mehr als Aufforderung zum Energiesparen zu sehen, was ja so verwerflich nicht ist.

 

21. Jahrhundert: Howard Spring: Unveränderte Situation auf dem Planeten.

„Die Bäume und mit ihnen alle anderen Pflanzen sorgen für die Erhaltung der Tierwelt. Der Mensch gerät in eine tödliche Gefahr, wenn er vergißt, dass er auch in diese Gemeinschaft gehört.“

 

Fazit

Unzählige Gedanken zum Umweltschutz sind schon vor Jahrtausenden gedacht worden.  Unzählige Taten geschehen. Gibt es eine Hoffnung, dass die Menschen des 21. Jahrhunderts ihren Nachfahren eine intakte Erde übergeben können?

Auch wenn es nicht leicht sein wird, für die Beantwortung dieser Frage kann es nur ein „Ja“ geben.

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