Auf den Burgen der Daker
Gedreht 1987 auf 16 mm Colorfilm, Laufzeit: 25 Minuten, Buch und Kamera: Peter und Patricia Hertel, Fachliche Beratung: Valentin Weber und Prof. Dr. Manfred Oppermann (Universität Halle), Kameraassistent: Niko Burghardt, Ton: Peter Wittmaack, Schnitt Renate Ritter.
Die Daker waren ein altes Kulturvolk, einst zugehörig zu den ThraÂkern, das nachweisbar ab dem 6. Jahrhundert vor Christus im westlichen Schwarzmeergebiet (heute Rumänien) lebte. Bekannt wurden die Daker vor allem durch zwei opfervolle Kriege gegen das Heer des römischen Kaisers TraÂjan. Er siegte schließlich im Jahr 106 und die überlebenden Daker vermischten sich mit den Römern.
Zweimal führte uns die Reise in das schöne, aber damals arme Land. Wir suchten die Reste der Burgen der Daker auf, kletterten mit unserer damals noch schweren Kameratechnik auf die bis zu 1200 Meter hohen Berge und bewunderten die Leistungen dieses klugen und tapferen Volkes. Für ihre BurÂgen auf den Gipfeln der Berge transportierten sie eine Gesteinsmasse, die schätzungsweise der dreifachen Masse der Cheopspyramide entspricht. Zwischen den Burgen bestand über Feuerzeichen eine regelmäßige Informationsverbindung.
Noch 1987 gab es keine Karten dieses Gebietes. Ein einheimischer Führer musste erst einmal bei der Suche nach der Burg Blidaru, auf einen Berg klettern. Das erzählte er uns aber erst oben. Also nochmal runter und wieder den Nachbarberg aufwärts.
Wir lernten nette rumänische Freunde kennen. Virgilia, damals schon im Rentenalter, dolmetschte tapfer in den Museen und trug so wesentlich zum Gelingen des Filmprojektes bei. Wir gewöhnten uns an die hohen Temperaturen, an die dicke Limo mit Bodensatz und das rumänische Warmbier.
Beeindruckt waren wir vor allem von der Bergwelt der Karpaten, den seltenen Pflanzen und Insekten, aber auch von der Gastfreundschaft gerade der Menschen, die am wenigsten zu verschenken hatten.
Trotz des schweren Widerstandes, vielleicht auch gerade deswegen, achteten die Römer ihre einstigen Feinde so sehr, dass sie nach ihrem Sieg die neue Hauptstadt der dakischen Kolonie, angesiedelt in einer Tiefebene, 40 Kilometer von der Dakerhauptstadt entfernt, genauso nannten, wie einst dakische Hauptstadt hoch auf dem Berg: SARMIZEGETUSA. Die römische Stadt wurde zur Hauptstadt der Provinz Dacia.
Dem Heerführer der Daker, Dezebal, setzten die heutigen Rumänen gleich mehrere Denkmale. Schließlich können sie durch ihn die AbÂstammung vom einst mächtigsten europäischen Volk glaubhaft machen. Der Sieg Trajans über die Daker wurde in Rom auf der Trajanssäule dargestellt.
Dieses Tor steht am Eingang zum Zeltplatz von Costesti. Links ist der römische Kaiser Trajan und rechts der König der Daker Dezebal dargestellt. Von hier aus sind Dakerburgen zu erreichen. | Mit dieser Skulptur wird der römischen Kaiser Trajan verehrt. | An vielen Stellen des großen Gebiet der einstigen Daker zeugen Mauerreste von dieser Kultur. Sie sind oft der einzige Rest, der erhalten geblieben ist. |
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Hoch auf dem Berg findet man noch Reste der alten Hauptstadt Sarmizegetusa. Meist sind es steinerne Fundamente für Holzsäulen, die einst die Gebäude trugen. | Am Zeltplatz gibt es ein Freilichttheater Auf dem Berg im Hintergrund ist die Zahl 2050 zu lesen. Die Pflanzung entstand 1980, wo man das imaginäre Jubiläum 2050 Jahre nach der Gründung des einheitlichen, zentralisierten dakischen Staates unter Bourebista feierte. | Der Zeltplatz des Filmteams. |