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Tiahuanaco – Stadt vor den Inkas


Das Bild zeigt eine künstlerische Darstellung des Sonnentores von Tiahuanaco.

Das Sonnentor wurde aus einem einzigen Andesit Block herausgehauen. Mit einer Höhe von drei Metern und einer noch vorhandenen Breite von 3,75 Metern ist das Sonnentor ein beeindruckendes Denkmal. Sein Gewicht wird auf mehr als sieben Tonnen geschätzt. Der heutiger Standort, der zentrale Kalasasaya-Platz (Platz der stehenden Steine) war wohl einst der Mittelpunkt des kulturellen Lebens in Tiahuanaco.

Der Fries auf dem Sonnentor stellt den Gott Viracocha eine Gottheit mit zwei Schlangenzeptern in ihren Händen dar. Foto: royalty free

Tiahuanaco gilt als eine bedeutende Ruinenstadt der Prä-Inka-Kultur auf der Hochebene des Altiplano, etwa 15 Kilometer südöstlich des Titicacasees. Seine Fläche beträgt einst vermutlich bis zu zehn Quadratkilometer. Seit 2000 gehört der Ort zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Name Tiahuanaco (auch Tiwanaku geschrieben) heißt übersetzt sinngemäß „Setz Dich nieder, kleines Lama“. Der Ort wurde erstmals im 16. Jahrhundert von Pedro de Cieza de León beschrieben. Die ersten Besiedlungsspuren stammen hier aus dem 15. Jahrhundert vor Christus. Seine Blütezeit erlebte Tiahuanaco in den Jahren von 600 bis 900 nach Christus. Im Mittelpunkt des religiösen Weltbildes stand der Sonnengott Viracocha. Sein Bildnis befindet sich im Zentrum des Sonnentores. Für die Anfänge der Kultur steht die Anlage Kalasasaya (Platz der stehenden Steine), die aus der Zeit zwischen 500 und 200 vor Christus stammt. In der nachfolgenden Phase (500 bis 600 nach Christus) entstanden die wichtigsten Gebäude des Ortes. Ihr folgte bis 800 die klassische Phase. Der Untergang der Stadt wird in der Zeit um 1000 nach Christus vermutet.

Das Steinmaterial für die Bauten von Tiahuanaco stammt von dem 50 Kilometer entfernt im Titicacasee befindlichen Vulkan Kijappia. Der Einfluss von Tiahuanaco reichte damals bis zur Atacamawüste an der Pazifikküste. Allerdings kam es um 900 zu einer anhaltenden Dürreperiode, die Tiahuanaco zum Verhängnis wurde und ein Verlassen der Region zur Folge hatte. Als die Inkas ab dem 13.Jahrhundert ihr Reich errichteten fanden sie das Gebiet von Tiahuanaco bereits verlassen vor. Es gab von der mächtigen Stadt kaum noch eine Kunde.

Im Anhang finden Sie das Manuskript des 1980 zum ersten Mal von Peter Hertel gehaltenen Lichtbildervortrag:

„Tiahuanaco – Stadt am Rande der Welt“


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